Gerberastrasse 2 gerard@rozing.de +497219473096

Was ist ein Virus

Ein Virus ist ein organischer Struktur, der aus Erbmaterial und Proteine besteht1. Außerhalb einer Wirtszelle ist ein Virus zu betrachten als organischer Staub und vergleichbar mit Pollen (Staubmehl). Beide sind keine Organismen weil sie weder eine eigenständige Replikation noch einen eigenen Stoffwechsel haben und sind deshalb auf den Stoffwechsel einer Wirtszelle angewiesen. Sie sind Träger von Erbmaterial.

Ein Virus außerhalb einer Wirtszelle bezeichnet man als Virion.  Das Erbmaterial (DNA oder RNA) befindet sich in einer Hülle von Proteinen (Kapsid), die bei Betrachtung unter einem E-Mikroskop, eine bestimmte Form annimmt (siehe Bilder auf der referierte Wikipedia Seite). Es gibt jedoch Viren, die ohne eine Protein-Hülle auskommen z.B. Influenza Viren. Virionen haben eine Größe von 15-400 nm (0.015-0.4 µm). Man findet sie im Kot von infizierten Wild- und Nutztieren, können Oberflächen kontaminieren und durch Flächenkontakt zu einer Wirtszelle finden. Bekanntlich existieren Virionen in Aerosolen, die von einem infizierten Mensch ausgehen was der wahrscheinlichste Ansteckungsweg von Mensch zu Mensch ist. Daneben sind auch Insekten Hostorganismen für Viren und übertragen direkt durch Stiche (z.B. Zecken, Mücken usw.).

Es sind etwa 3000 verschiedene Arten von Viren identifiziert. Die zu klassifizieren ist die Aufgabe der Wissenschaft. Am gebräuchlichsten ist die Klassifizierung nach David Baltimore, der als Basis die Art des Erbmaterials mit oder ohne Protein-Hülle als Merkmale verwendet. Das DNA (Desoxyribonuklein Säure, DNS) kann doppelsträngig (dsDNA) oder einzelsträngig vorlegen. RNA meistens als Einzelstrang. Hier folgen eine Anzahl dieser Klassen (ohne die Unterklassen zu nennen) mit den Krankheitsymptomen die sie verursachen.

Familie Poxviridae – Pocken
Familie Herpesviridae – Herpes, Windpocken, Gürtelrose, Pfeiffer-Drüsen Fieber, Hepatitis B
Familie Togaviridae – Röteln und weitere fieberartige Krankeiten
Familie Flaviviridae – Hepatitis C, FMSE, Gelbfieber, Nilfieber
Familie Coronaviridae – Erkältung, SARS, MERS und jetzt auch COVID-19
Familie Retroviridae – AIDS
Familie Arenaviridae – Lassa Fieber
Familie Bunyaviridae, Gattung Hantavirus – hämorrhagisches Fieber
Familie Filoviridae – Marburg Fieber, Ebola Fieber
Familie Orthomyxoviridae – Influenza, Vogelgrippe
Familie Paramyxoviridae – Masern, Mumps
Familie Rhabdoviridae – Tollwut
Familie Papillomaviridae – Warzen, Gebährmutterhals Krebs
Familie Caliciviridae, Gattung Norovirus, Erbrechen Durchfall
Familie Picornaviridae – Kinderlähmung, Hepatitis A, Erkältung
Onkoviren – Krebserkrankungen.

In diesem Auszug findet man wohl die meist bekannten, von Viren verursachten Krankheiten. Gegen manche dieser Viren ist der menschlichen Körper erst mal machtlos bis er Gegenwehr (Immunisierung) aufgebaut hat. Viele dieser Krankheiten sind bereits länger bekannt und es existieren Vakzins und Therapien (z.B. AIDS). Die Variabilität (Mutation) von Viren wirkt dem entgegen.

In weiteren Beiträgen gehe ich auf dem Vermehrungsprozess in den Wirtszellen ein, wie man die Anwesenheit des aktuellen Coronavirus nachweisen kann, welche Arzneimitteln in der Entwicklung bzw. verfügbar sind und wie ein Vakzin entwickelt wird.

  1. Quelle https://de.wikipedia.org/wiki/Viren