Ein Virus ist ein organischer Struktur, der aus Erbmaterial und Proteine besteht1. AuĂerhalb einer Wirtszelle ist ein Virus zu betrachten als organischer Staub und vergleichbar mit Pollen (Staubmehl). Beide sind keine Organismen weil sie weder eine eigenstĂ€ndige Replikation noch einen eigenen Stoffwechsel haben und sind deshalb auf den Stoffwechsel einer Wirtszelle angewiesen. Sie sind TrĂ€ger von Erbmaterial.
Ein Virus auĂerhalb einer Wirtszelle bezeichnet man als Virion. Das Erbmaterial (DNA oder RNA) befindet sich in einer HĂŒlle von Proteinen (Kapsid), die bei Betrachtung unter einem E-Mikroskop, eine bestimmte Form annimmt (siehe Bilder auf der referierte Wikipedia Seite). Es gibt jedoch Viren, die ohne eine Protein-HĂŒlle auskommen z.B. Influenza Viren. Virionen haben eine GröĂe von 15-400 nm (0.015-0.4 ”m). Man findet sie im Kot von infizierten Wild- und Nutztieren, können OberflĂ€chen kontaminieren und durch FlĂ€chenkontakt zu einer Wirtszelle finden. Bekanntlich existieren Virionen in Aerosolen, die von einem infizierten Mensch ausgehen was der wahrscheinlichste Ansteckungsweg von Mensch zu Mensch ist. Daneben sind auch Insekten Hostorganismen fĂŒr Viren und ĂŒbertragen direkt durch Stiche (z.B. Zecken, MĂŒcken usw.).
Es sind etwa 3000 verschiedene Arten von Viren identifiziert. Die zu klassifizieren ist die Aufgabe der Wissenschaft. Am gebrĂ€uchlichsten ist die Klassifizierung nach David Baltimore, der als Basis die Art des Erbmaterials mit oder ohne Protein-HĂŒlle als Merkmale verwendet. Das DNA (Desoxyribonuklein SĂ€ure, DNS) kann doppelstrĂ€ngig (dsDNA) oder einzelstrĂ€ngig vorlegen. RNA meistens als Einzelstrang. Hier folgen eine Anzahl dieser Klassen (ohne die Unterklassen zu nennen) mit den Krankheitsymptomen die sie verursachen.
Familie Poxviridae – Pocken
Familie Herpesviridae – Herpes, Windpocken, GĂŒrtelrose, Pfeiffer-DrĂŒsen Fieber, Hepatitis B
Familie Togaviridae – Röteln und weitere fieberartige Krankeiten
Familie Flaviviridae – Hepatitis C, FMSE, Gelbfieber, Nilfieber
Familie Coronaviridae – ErkĂ€ltung, SARS, MERS und jetzt auch COVID-19
Familie Retroviridae – AIDS
Familie Arenaviridae – Lassa Fieber
Familie Bunyaviridae, Gattung Hantavirus – hĂ€morrhagisches Fieber
Familie Filoviridae – Marburg Fieber, Ebola Fieber
Familie Orthomyxoviridae – Influenza, Vogelgrippe
Familie Paramyxoviridae – Masern, Mumps
Familie Rhabdoviridae – Tollwut
Familie Papillomaviridae – Warzen, GebĂ€hrmutterhals Krebs
Familie Caliciviridae, Gattung Norovirus, Erbrechen Durchfall
Familie Picornaviridae – KinderlĂ€hmung, Hepatitis A, ErkĂ€ltung
Onkoviren – Krebserkrankungen.
In diesem Auszug findet man wohl die meist bekannten, von Viren verursachten Krankheiten. Gegen manche dieser Viren ist der menschlichen Körper erst mal machtlos bis er Gegenwehr (Immunisierung) aufgebaut hat. Viele dieser Krankheiten sind bereits lÀnger bekannt und es existieren Vakzins und Therapien (z.B. AIDS). Die VariabilitÀt (Mutation) von Viren wirkt dem entgegen.
In weiteren BeitrĂ€gen gehe ich auf dem Vermehrungsprozess in den Wirtszellen ein, wie man die Anwesenheit des aktuellen Coronavirus nachweisen kann, welche Arzneimitteln in der Entwicklung bzw. verfĂŒgbar sind und wie ein Vakzin entwickelt wird.